Weichteilchirurgie

 

Unter Weichteilchirurgie werden operative Eingriffe zusammengefasst, die nicht direkt am Knochen stattfinden. In unserer OP-Abteilung können wir bei gutartigen Veränderungen eine Reihe von Eingriffen ambulant und unter lokaler Anästhesie durchführen. Bei unklaren Befunden oder solchen, die die Kompetenz weiterer Spezialisten erfordern, arbeiten wir selbstverständlich eng mit Fachärzten anderer Disziplinen zusammen, an die wir unsere Patienten bei Bedarf überweisen.

Schleimbeutelentzündung (Bursitis)

Schleimbeutel befinden sich an vielen Stellen im Körper – vor allem an stark beanspruchten Stellen wie z. B. am Knie-, Ellenbogen-, Schulter-, Hand- oder Hüftgelenk. Als Dämpfer zwischen harten und weichen Körperstrukturen sorgen sie dafür, dass sich die Gewebeschichten gegeneinander verschieben können. Entzündet sich ein Schleimbeutel, spricht man medizinisch von einer Bursitis. Ursache ist häufig eine Überlastung. Aber auch Arthrose oder Stoffwechselerkrankungen wie Gicht können Grund für eine Bursitis sein. Zu den typischen Symptomen zählen Schwellungen, Rötungen und Schmerzen in der betroffenen Region.

Bringen konservative Behandlungen wie Ruhigstellung, Kühlung, Salben oder Medikamente keine Besserung, ist ggf. eine Punktion notwendig, bei der mit einer dünnen Kanüle Flüssigkeit abgesaugt wird. Hält die Entzündung länger als ca. 6 Wochen an, wird also chronisch, kann der Schleimbeutel in einem kleinen chirurgischen und ambulanten Eingriff entfernt werden (Bursektomie), um Beschwerdefreiheit herzustellen.

Nagelbettentzündungen

Verletzungen des Nagelhäutchens oder -walls können eine Nagelbettentzündung nach sich ziehen. Aber auch eingewachsene Nägel an der Hand oder am Fuß können eine Entzündung des Nagelbetts verursachen. Ursache für die Entzündung sind Bakterien oder Pilze. Eine Nagelbettentzündung lässt sich meist sehr gut konservativ mit Salben oder antiseptischen Bädern, je nach Ausprägung auch mit Antibiotika, behandeln. Führt dies nicht zum Erfolg oder die Entzündung verschlimmert sich, ist ein kleiner ambulanter Eingriff in örtlicher Betäubung notwendig. Dabei werden der Eiterherd und das betroffene Gewebe – sofern nötig auch der gesamte Nagel entfernt. Dieser wächst in wenigen Monaten wieder nach.

Grützbeutel

Bei einem Grützbeutel oder Atherom, wie der medizinische Fachbegriff lautet, handelt es sich um eine Beule, die mit einer Hautschicht umspannt ist und überwiegend mit Hautzellen sowie Fett gefüllt ist. Atherome sitzen in den meisten Fällen in der Kopfhaut, sie entwickeln sich an der Haarwurzel. Sie können jedoch auch an anderen Körperstellen mit vielen Haaren auftreten, so beispielsweise im Intimbereich oder am Nacken. Ein nicht entzündeter Grützbeutel verursacht normalerweise so gut wie keine Beschwerden, kann aber als kosmetisch störend wahrgenommen werden. Anders verhält es sich im Fall einer Entzündung oder Infektion. Dann kann schon leichter Druck schmerzhaft werden. In solchen Fällen sollte das Atherom entfernt werden, schon allein, um durch eine histologische Untersuchung die sichere Abgrenzung zu einer bösartigen Wucherung auszuschließen. Der Eingriff erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung. Der Grützbeutel wird inklusive seiner Kapsel und dem zughörigen Ausführungsgang entfernt, um das Risiko eines Rezidivs zu minimieren,

Lipome / gutartige Weichteiltumore

Ein Lipom ist eine Fettgeschwulst unter der Haut. Es gehört zu den Weichteiltumoren und ist in aller Regel gutartig. Häufig entstehen Lipome an den Extremitäten, also an Armen oder Beinen, aber auch Schulter, Nacken. Die kleinen „Hautknubbel“ sind meist nur wenige Zentimeter groß und verursachen oftmals keine oder nur geringe Beschwerde wie zum Beispiel Druckschmerzen. Ein Knoten unter der Haut sollte jedoch unbedingt ärztlich abgeklärt werden um ausschließen zu können, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Dies erfolgt mit Tastuntersuchung sowie ggf. Ultraschall. Bei unklarem Befund gibt eine Gewebeprobe mit anschließender feingeweblicher Untersuchung Sicherheit. Ein Lipom muss in den meisten Fällen nicht entfernt werden. Eine Operation ist jedoch angeraten, wenn die Fettgeschwulst sehr groß ist bzw. den Patienten stört. In örtlicher Betäubung wird dabei das Lipom inkl. der Bindegewebskapsel herausgeschnitten und die Wunde anschließend vernäht. Meist wird für eine kurze Zeit ein Druckverband angelegt.

Wundversorgung

Wundversorgung umfasst die Reinigung, das Verschließen und die Pflege von offenen Wunden. Unterschieden werden muss dabei zwischen akuten und chronischen Wunden. Von einer akuten Wunde spricht man, wenn diese durch eine Verletzung herbeigeführt wurde (z. B. durch einen Schnitt, Stich, Sturz oder Bis). Auch eine Operation erzeugt eine akute Wunde, die im Nachgang fachmännisch kontrolliert und versorgt werden muss. Heilt die Haut nicht innerhalb von etwa 8 Wochen ab, liegt eine Wundheilungsstörung vor. In diesen Fällen hat man es mit einer chronischen Wunde zu tun. Diese bedürfen eines besonderen Therapiekonzeptes (Wundmanagement), um der Gefahr von Infektionen mit möglicherweise schweren Komplikationen entgegenzuwirken. Neben der Behandlung von Wundschmerzen und der Lokaltherapie müssen dabei auch die Ursachen für die Wundheilungsstörung berücksichtigt werden. Einige Grunderkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus oder Venenschwäche bergen ein hohes Risiko für eine gestörte Grundheilung. Ebenso können Hauterkrankungen, Tumore, schwere Infektionen oder ein geschwächtes Immunsystem eine gestörte Wundheilung begünstigen.

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